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Kinder schwimmen im See

Wunderbare Jahre Kindheit

Es gibt sie. Diese Dinge, die uns glücklich seufzen lassen: „Ja, so muss Kindheit aussehen.“ Und dabei denken wir an Twinny-Eis, an Baumschaukeln und an Kinder, die gemeinsam und ohne elterliche Aufsicht durch die Natur streifen. So zumindest in der Theorie. Denn in der Praxis gibt es natürlich das elterliche Helikoptersyndrom, die ÖNORM, welche Baumschaukeln in Gemeinschaftsgärten untersagt, und sicherlich schon gehört, Eis soll ja nun auch wieder nicht sooo gesund sein. Warum wir gegenhalten müssen Wo liegt das rechte Maß? Das beschäftigt mich als Mama von Kleinkindern oft. Wann ist es gut in einen Kinderkonflikt einzugreifen und wann sollte ich besser noch zuwarten? Ist das gesunde Essen wichtiger oder das stressfreie gemeinsam am Tisch Sitzen? Lasse ich mein Kind öfter selber etwas ausprobieren, auch wenn es womöglich im Chaos endet oder gebe ich viel vor? Wieviel Eigenständigkeit traue ich meinem Kind zu und wieviel Sicherheit brauche ich als Mama oder Papa? Diese Frage steht übrigens hinter fast allem. Meine Erfahrung dazu: Es ist zwar Teil unseres Eltern-Jobs Gefahren richtig einzuschätzen, aber die Kinder haben …

Christine alias Heldin im Chaos ist mit zwei Rucksäcken bepackt und blickt zu dir

Warum ich in der Genossenschaft für Gemeinwohl bin

Ich erinnere mich noch genau. Es war 2015 und noch sommerwarm, als ich mit dem Fahrrad zu meiner damaligen Arbeitsstätte unterwegs war. Beim Warten an der roten Ampel vor der letzten Straßenquerung entdeckte ich einen Aufkleber am Ampelmasten. Auf diesem war ein buntes Logo abgedruckt und sinngemäß die Frage, ob ich auch finde, dass Geld wieder mehr dem Gemeinwohl dienen sollte. Aha, meine mich in meinem Privatkämmerchen beschäftigenden Fragen haben also auch andere Menschen? Und diese sich als Genossenschaft für Gemeinwohl bezeichnende Gruppe ist auch noch so sympathisch old school, dass sie Aufkleber an Masten verteilt? Ich war gerade mal wieder auf der Suche nach einer neuen Bank, einer die klug und sinnvoll agiert, und dachte mir, dass ich bei der Gruppe vielleicht fündig würde. Doch brauchte es exakt noch weitere fünf Jahre, bis ich schließlich Kontakt aufnahm und ganz stolz meine ersten Genossenschaftsanteile unterschrieb. Work und Life Balanceakt Was lag dazwischen? Wie so oft und bei den meisten: das Leben. Andere Dringlichkeiten. Unmittelbareres als ein doch auf den ersten Blick eher abstraktes Gemeinwohlprojekt. In …

Windel ade! Oder doch nicht?

Sommerzeit heißt für viele ab ins Schwimmbad oder an den Strand. Vielleicht noch ein Cocktail dazu. Yeah! Für Eltern können die Sommermonate aber auch etwas ganz anderes heißen, nämlich „Yeah, endlich Gelegenheit das Kind trocken zu kriegen.“ Tja, so ändert sich die Perspektive. Nackibutzi sein dürfen Um überhaupt ein Gespür zu entwickeln, dass sich „da unten“ etwas tut oder tun könnte, ist es wichtig, dieses „Unten“ auch zu sehen und selbst spüren zu können. Im Sommer eben, wenn man auch mal nackt in der Wohnung oder im Garten rumlaufen kann. Wenn nicht mehr Schichten an Kleidung und Windeln über dem Geschlecht und dem Popo der Kinder liegen. „Im Sommer dann“ ist natürlich manchmal auch ein hilfreicher Aufschub, um sich nicht während des stressigen Berufs- oder Schulalltags damit befassen zu müssen. Denn Trockenwerden verlangt Aufmerksamkeit und Zeit. Je nach Kind sogar viel Aufmerksamkeit und Zeit. Meist kann man sich auch wieder auf ein paar unterbrochene Nächte einstellen, wenn Bettzeugwechsel angesagt ist. Der Zeitfaktor Nicht zu sehr drängen, aber doch immer wieder Angebote setzen, ist als Impulsgeber …

Sommer mit Schulkind: Drei No Go’s

Die Temperaturen passen. Die Stimmung auch: „Mama, ich mag nicht mehr in die Schule, wann sind eeendlich Ferien?“ Und für Sommerunterhaltung ist auch schon gesorgt. Omabesuch in Vorarlberg, Campingurlaub in den Bergen und ein steirisches Wildniscamp lassen das Kinderherz unseres Erstklässlers höher schlagen. Nur die Frau Mama will nicht zur Ruhe kommen. Drei Dinge gehen ihr gehörig auf den Keks: Gurgeltests in Sommercamps, Sommerschulen zur Leistungsnachholung und 9 (echt, immer noch??) lange Ferienwochen. Gurgeltests in Sommercamps Unser Schulkind ist jetzt schon der Meistgeteste in unserem Haushalt – dreimal die Woche(!) -, obwohl er zeitgleich der am wenigsten Gefährdete ist. Das wiederholen Public Health Leute in der Dauerschleife: Es handelt sich bei Kindern um eine nicht primär gefährdete Zielgruppe, die Durchimpfungsrate bei den Erwachsenen ist zudem bereits hoch und die aktuelle Inzidenz lässt sich by the way sehen (und gilt in ihrer Aussagekraft und Wirksamkeit übrigens für alle, auch für Kinder, selbst wenn sie nicht zu den wirtschaftskräftigen Konjunkturbescher*innen zählen). Lasst uns gemeinsam an einer Lobby der Kinder arbeiten. Ihre Lobby ist nur echt besch… Und …

Schulschluss – was jetzt schon?

Unglaublich. Dieses Jahr ist rübergerutscht wie nix. Da standen wir im Herbst mit Schultüte und bemaskt vor dem Schulgebäude und jetzt soll bereits Sommer sein. Wie geht das denn bitte? Mir fehlen gefühlt Wochen, um mich darauf einzuschwingen, dass jetzt die Sommerferien – die allerersten richtig langen Ferienwochen für uns!! – starten. Vom Winter direkt in den Sommer Ist das jetzt jedes Jahr der Fall, dass man sich am Schuljahresende fragt, wie das so schnell gehen konnte? Ist schließlich unser erstes hochoffizielles Jahr mit Schulkind. Oder haben die zeitweiligen Schließwochen (you know „Lockdowns“) dazu beigetragen? Die zählbaren Tage im (mit Betonung auf im) Schulgebäude sind in diesem Jahr ja tatsächlich deutlich geringer ausgefallen als all die Vergleichsjahre zuvor. Oder ist es auch dem lahmen Frühling geschuldet, der überdurchschnittlich lange brauchte, um in die Gänge zu kommen? Und jetzt ist tatschfall richtig Sommer und wir also um unser Dazwischen gebracht. Wir wurden somit nicht nicht nur um Schulanwesenheitszeit, sondern auch um Frühlingsanwesenheitszeit betrogen. Krass. Der Mensch ist flexibel Das muss der Organismus und mehr noch der …

Chaos-Bekenntnisse

Präambel. Chaos ist vielschichtig. Chaos hat aber immer mit Unordnung zu tun. Die Unordnung kann überall sein. Innen wie außen. Chaos fühlt sich nicht immer gleich an. Es kann sich lebendig anfühlen oder erdrückend. „Chaos“ eignet sich weder als Ziel noch als Methode und bringt doch viel hervor. Und auf einmal wird klar, warum Weltkrise und mein Kleiderschrank zusammenhängen. Überall herrscht Unordnung. heldinimchaos Das Chaos in der Welt. Klimakrise, Autoritäre Politik, Ungerechtigkeit sind einige seiner schwärzesten Namen. Es handelt sich um eine Form von heillosem Chaos. Dieses Chaos ist verrückt, zerstörerisch und tragischerweise langlebig. Was kann der Einzelne tun? Hilft der Gang der kleinen Schritte? Wer stellt die Lobby für die, die keine Stimme haben? Neben der Zivilgesellschaft sind hier die Politik und Großunternehmen am meisten in der Verantwortung zu handeln. Das Chaos im Abstellraum. Die Werkzeugkiste gehört endlich einmal wieder sortiert und warum, verflucht noch einmal, ist das Bücherregal schon wieder bis oben zugestopft? Von was trenne ich mich leicht, von was nicht und warum, herrjemine, muss ich das entscheiden? Wer führt die Sachen …

Kinderbücher shoppen in der Wiener Innenstadt

Also wenn ich so richtig Zeit habe oder sie mir einfach nehme (denn war hat sie schon die Zeit?), dann fahre ich gerne in die Wiener Innenstadt zum Bücher shoppen. Hin und wieder allein, meist nehme ich eines meiner Kinder mit. So eine Art Mutter-Kind-Ausflug mit integrierter Zeitreise. Denn wo anders ließe sich das Flair früherer Tage mehr erfahren als in den Hintergassen des Stephansplatzes? Und dann erst diese entzückenden Buchhandlungen abseits des Mainstreams mit Harry Potter Feeling – Stichwort Winkelgasse!! Das ist Flanierschopping de luxe. Auf zum Flaniershoppen Erst kürzlich hat uns wieder die Reiselust gepackt. Mit ausreichend (Geld-)Talern versehen sind wir vom äußersten westlichsten Bezirks Wiens in die Wiener Innenstadt aufgebrochen, besuchten Buchhandlungen und Kaffeehäuser gleichermaßen. Früher als unser Sohn noch kleiner war, galt bereits die U-Bahnfahrt zum Stephansdom – unserem fixen Starpunkt – als Highlight schlechthin … Inzwischen interessiert ihn mehr die Höhe des Domturms und das geschäftige Treiben auf den Gehsteigen mehr denn die Pferdekutschen daneben. Doch die gemeinsame Zeit beim Flaniershoppen erleben wir immer noch als kleiner Alltagsluxus. Welche Buchhandlungen …

Die Bienen- und Feuerwanzenlobby ist unterwegs

Im Garten muss ein Bienenstock her, da ist sich mein Sohn ganz sicher. Denn „Bienen sind so lieb. Sie sind meine Freunde.“ Also doch kein Golden Retriever. Puh. Glück gehabt. Denn das hieße Gassi gehen und sehr vermutlich mehr für uns als für die Kinder. Weil den Einseifungstrick, „keine Sorge, das mache dann schon alles ich und gaanz alleine“, den kennen wir schon. Der hat bereits in unserer Kindheit Populationen sich-ums-Haustier-kümmernder Eltern hervorgebracht, während die Young Generation sich urplötzlich um wichtigere Dinge kümmern musste, wie die erste Liebe, das erste Moped oder die angesagteste Disco (heute Club;-). Die beliebte Biene Aber warum gerade Bienen? Sind jetzt nicht unmittelbar die kuscheligsten Haustiere, wage ich mal zu behaupten. Laut unserem Volksschulkind wären wir dann allerdings stets mit Honig versorgt (einer unserer Lieblingsfrühstücksaufstriche) und wir würden auch noch etwas Gutes für die Umwelt tun. Denn dass die Natur auf deutlich mehr Bienen angewiesen als derzeit noch leben, hat sich angeblich schon bis zu den jüngsten Gesellschaftsmitgliedern rumgesprochen. Kein Wunder. Die Bienenlobby ist auffallend groß. Selbst große Supermarktketten heften …

Demokratie geht einfacher als gedacht

2021 rufe ich als das Jahr der Demokratie aus. War so echt nicht geplant. Aber ihr wisst eh, unverhofft kommt oft. Da ist alles auf Rückzug, Vereinzelung, Meidung sozialer Kontakte angelegt (denn eingehalten wird es angeblich ja eh nicht mehr ganz so, siehe Datenauswertung mithilfe der Tracking-App) und dann komm ich daher und mache Stimmung für mehr Gemeinschaftlichkeit, für den Blick über den eigenen Tellerrand und die bewusste Teilnahme an demokratiefördernden Aktionen!!? So richtig Antitrend also. Was soll das bitte? Ignoriere ich die aktuelle Krise? Habe ich etwa zu viel Zeit? Das habe ich mich nämlich tatsächlich auch schon selbst gefragt … Frühlingserwachen aus der Isolierung Aber nein, nein, und nochmals nein. So ist es nicht. Mich strauchelt es genauso wie alle anderen. Ich bin müde und will endlich mehr Sonne am Himmel (wegen der Stimmung) und Licht am Horizont (wegen der Zukunft). Aber so paradox es klingen mag: eben, weil ich gefühlt wenig Zeit habe und weil ich keine Zukunft in der dauerhaften Isolierung sehe, ist in mir der Ruf nach mehr Gemeinschaft, mehr …

Kinderbücher zum Lachen

Nein, kein Witz. Es gibt Kinderbücher, die sind so komisch, da „zerkugelt“ es dich, wenn du sie liest. Wir besitzen ein paar solcher Lieblingsbücher. Die Geschichten darin, die ulkigen Illustrationen, bewusst gesetzter Nonsens sowie jede Menge Überraschungseffekte schenken das, wovon man nie genug bekommen kann: große gemeinsame Lachmomente! Für diese Art von Büchern gibt es zudem (so gut wie) keine Altersgrenze, weder nach unten noch nach oben. Ich lese solche Bücher daher auch gerne mit altersgemischten Kindergruppen. Das eine Kind versteht einen Witz, das andere entdeckt ein überraschendes Element in den gezeichneten Bildern, wiederum ein anderes wird vom schelmisch-leuchtenden Gesicht der Vorleserin bzw. des Vorlesers zum Schmunzeln angesteckt. Hahn in Not: Heiteres Roadmovie auf zwei und vier Beinen Zur alljährlichen Eiersuche passt die tierische Geschichte „Hahn in Not“. Sie ist irgendwo zwischen Detektivgeschichte, Roadmovie – das Tempo nimmt rasant zu – und den Eigenheiten einer Dorfgemeinschaft angesiedelt. Misstrauisch-besserwisserisch und doch auch liebenswürdig hilfsbereit erweisen sich die Dorfbewohner*innen, in deren Zentrum ein völlig übermüdeter, arbeitsunfähiger Hahn steht. Klamaukartige Szenen und witzige Wortgefechte bestimmen das Buch. „Dieser …