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Der Wert vom „freien Spiel“

Kann Spiel überhaupt unfrei sein? Spiel ist doch immer frei. Weil ansonsten wäre es wohl eher Arbeit oder Training, jedenfalls deutlich fremdgesteuerter. Die Betonung der Freiheit im „freien Spiel“ geht auf ein Konzept zurück, das sogenannte ursprüngliche Spielsituationen ermöglichen will. Spielsituationen, die sich nicht an einem klaren Spiel- und Lernziel ausrichten, sondern in erster Linie im freien Umgang zwischen Kindern spontan entstehen, aber auch im versunkenen Spiel mit sich selbst. Offene Gestaltung Das freie Spiel ist somit eine Rückbesinnung auf das Elementare im Spiel. Deshalb sind wenige, sehr offen gestaltete und in mehrfacher Hinsicht verwendbare Materialien und Gegenstände gefragt. Decken, Tücher, einfache Holzklötze, Seile, vielleicht noch Puppen oder Stofftiere. Das Spiel selbst entsteht aus der Interaktion der Kinder heraus. Sie entwickeln es im Bezug aufeinander, im freien Lauf ihrer Ideen, wenn sie sich ungestört in einem wertfreien Raum und idealerweise auch unbeobachtet fühlen. Zum Beispiel Rollenspiel Wenn mehrere Kinder frei miteinander spielen, wird oft sehr viel verhandelt. „Du bist jetzt die Einkäuferin und kommst zu mir her etwas einkaufen.“ „Nein, ich bin nicht die Einkäuferin, …

Kinder wollen selbstwirksam sein

Das fällt mir immer wieder auf. Kinder wollen selbstwirksam sein. Was meine ich damit? Sie wollen sich ausdrücken und kreativ sein, sie wollen neue Bewegungsabläufe ausprobieren und Dinge erschaffen/erfinden und das ganz alleine. Wenn wir ihnen dafür viel Raum und Zeit lassen und sie nicht zu sehr steuern. Mut- und Geduldsprobe bei uns Erwachsenen Das braucht manchmal eine ordentliche Portion Geduld von uns Erwachsenen, aber auch Vertrauen und Mut. „Kinder sind nichts für Feiglinge,“ betitelt der Achtsamkeitspädagoge Steve Heizer daher ein Buch und meint darin, dass wir uns ruhig einlassen dürfen auf ihre Logik. Selbstzurücknahme ist angesagt statt sofort dem ersten Helfen-Wollen-Impuls zu folgen oder das Sicherheitsnetz voll aufzuspannen. Das trifft zu, wenn ein Kind soeben versucht auf ein Klettergerüst am Spielplatz hochzuklettern und wir es begleitend beobachten, ohne voreilig einzugreifen. Der Prozess ist wichtiger als das Ergebnis Das gleiche gilt auch für Basteleien und Konstruktionen, die für Erwachsene wenig unmittelbar aussagen. Der Moment, wenn du ein von Kinderhänden geformtes Knetding in die Hand gedrückt bekommst und dich dieses Kind erwartungsvoll mit glückseligen Augen anschaut …

Sich neu verbinden in der Wackelzahnzeit

Wer hätte gedacht, dass ich in einem Online-Kurs zur Wackelzahnpubertät der 5- bis 10-Jährigen mehr über mich als über die wackelzahnigen Kinder erfahre. Na ja, ein bisschen hätte ich mir das schon denken können. Weil die Kurse, die Bindung und Beziehung ins Zentrum stellen – anstelle von Belohnen, Laissez-faire oder Strafen – meist viel „Selbstarbeit“, Veränderung der Perspektive auf das Kind, bedeuten. Das Verhalten des Kindes, selbst das aggressive, wird als ein Ausdruck eines dahinterliegenden Bedürfnisses sehen, das einer besonderen Hinwendung des begleitenden Erwachsenen bedarf. Der Erwachsene muss sich also bewegen. Echt intensiv. Und irgendwie auch alternativlos. Denn Kinder in der Vorschulzeit und Volksschule können ihre Gefühle zwar immer besser verstehen, aber noch nicht immer „lenken“, weil das meist alters- und entwicklungsbedingt gar nicht möglich ist. Es bedarf eine Form der einfühlsamen Gefühlsmoderation. Das Schreikonzert und seine Beteiligten Das ganze klingt schön in der Theorie, aber hallo, ruhig und unterstützend bleiben, wenn zum zigten Male das gleiche Konfliktthema mit meinem 7-Jährigen anschwillt? Ich bin zwar Mama, aber ich habe doch auch Gefühle. Zu hören, dass …