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Das Waldnest in Graz – mein Inspirationsort

Witzig, dass ich ausgerechnet Graz und Umgebung als eine Denk- und Tüftelwerkstatt für mich entdeckt habe. Aktuell arbeite ich an zwei Artikeln, einem zu Freispiel und Naturlernen und einem zu Crowdfunding. Jedes Jahre gastieren wir hier für ein paar Tage. Vielleicht liegt es an Elis Präsenz, einer Freundin, die hier einiges Cooles im ländlich anmutenden Stadtteil „Maria Trost“ hochgezogen hat. Eine Waldkindergruppe namens „Waldnest“, Hof- und Wildniswochen als Sommercamps und andere coole Angebote unter freiem Himmel. Hmmm. Es fühlt sich hier tatsächlich so an, als wäre alles möglich, wenn man es sich denn nur zutraut. Die ewigen Zweifel Ob bei der Gründung eines Vereins, dem Umzug in eine neue Stadt oder auch der Entscheidung, sein Leben radikal neu auszurichten, tatsächlich gibt es bei jeder neuen Idee außerhalb des Gewohnten und jedem etwas gewagteren Schritt unendlich viele Verhinderungsgründe und Selbstbehinderungsgefühle. Meist tauchen sie in Form eines kleinen schalen inneren Teufelchens auf, das einem/einer immer wieder einflüstert, „Ja, ja, schon gut, aber“, „Bist du wirklich überzeugt davon?“, „Willst du es dir nicht noch mal überlegen?“ oder noch …

Die Kraft der Natur und Frauenfreundschaft

Wasser, Erde, Feuer, Luft – alle Elemente vereint und die Seele kommt zur Ruhe. Zumindest kam es uns so vor, als wir, eine kleine Freundinnenrunde, das Wochenende in einem Häuschen am Neusiedlersee verbrachten. Schroff ausgebremst In kurzer Zeit so entspannen zu können, das klappt nur in der Natur und mit Freundinnen im Gepäck.Und das obwohl der Wochenendtrip so ganz und gar nicht verheißungsvoll begann: mit angesagtem Dauerregen und einem vergessenen Haustürschlüssel!! Das mit dem Einlass in das Ferienhaus haben wir zum Glück doch noch hinbekommen, wobei zumindest eine von uns den Schlafplatz indoor genaugenommen gar nicht gebraucht hätte. Bestärkt durch ihre Wildnisausbildung fand diese Freundin die Überdachung bei der Bootsanlegestelle mehr als ausreichend luxuriös, um dort ihr Nachtlager aufzuschlagen. Schluck. Regen hin oder her. Vögel, Schilf und matschiges Wasser Am nächsten Tag – welch Wunder – war es zwar weiterhin kühl, aber es klarte etwas auf und der Regen stoppte. Wir setzten uns auf den Steg vorm Haus, beobachteten die Vögel, die zwitschernd vorbei flogen und sinnierten, welches gefiederte Tier – oder könnte es auch …

Kinder rennen fröhlich hinter Seifenblasen her

Baumreiche Lieblingsspielplätze in Wien-Hütteldorf

Die warmen Tage sind da. Das heißt, ab ins Freie. Für Kinder gibt es in Wien eine Reihe attraktiver Spielplätze, die für das zwischendurch „Auslüften“, aber auch für längere Aufenthalte geeignet sind. Der 14. Bezirk gilt als Wiens grünster Bezirk, rundum schließt der Wienerwald an. Daher darf es auch nicht verwundern, dass hier ein paar besonders schöne und besonders naturnahe Spielplätze verborgen liegen. Meine Favoriten möchte ich euch heute vorstellen. Alle hier beschriebenen Kinderspielplätze eint, dass es alten Baumbestand gibt. Der Casinopark Baumgarten Etwas versteckt hinter der SPÖ-Zentrale Penzing gelegen und angrenzend an zwei Kindergärten befindet sich der Casinopark Baumgarten. Dieser umfasst neben einem Gehweg um einen Hügel rum, einem Fußballkäfig und einer Seilrutsche auch zwei direkt nebeneinanderliegende großzügige Spielplätze mit verschiedenen Kletter-, Rutsch- und Tobemöglichkeiten. Außerdem sind für die heißen Tage Sprühduschen und -fontänen auf dem vorgelagerten Rondell neu angebracht worden, die auf Anregen des Kinderparlaments entstanden sind. Kinder wissen eben, was gut für sie ist. Highlight des Spielplatzes ist das große Spiele-Schiff, das nicht nur über zwei tolle Rutschen und diverse unterschiedliche Kletter- …

Warum Langsamkeit zum Frühling passt

So. Ich gebe es zu, ich bin langsam. Auch wenn das nicht hipp ist. Ich mache viel und ich mache auch vieles gut und ordentlich, ich bin mit Herz dabei und auch mit Verstand, wenn ich was tue, aber ich bin eben nicht unbedingt schnell dabei. Ich brauche meine Zeit. Zumindest kommt mir das so vor, wenn ich zusehe, was andere noch so in ihren Tag reinpacken. Also mein Tag hat ein Ablaufdatum. Gegen Ende wird der immer kaugummiartiger und gibt sich ab einem gewissen Zeitpunkt sogar ganz auf. Okay, noch schnell eine Wäsche reinschmeißen oder den Kindern die Zähne putzen ist drin, aber dann noch großartig was Neues vom Stapel reißen, Fehlanzeige. Der fiese innere Rhythmus Im Sommer ist das besser, weil da sind die Tage länger, die Helligkeit bleibt und somit auch der Aktivitätslevel, aber im Winter oder im Übergang zum Frühling, keine Chance. Immer wenn ich über einen längeren Zeitraum gegen diesen inneren Rhythmus – gibt es so was? – angekämpft hatte und im wahrsten Sinne des Wortes dagegen gearbeitet habe, ging …

Hitzeflucht und Radfahrsucht – Unser Urlaub in Nordholland

Hitzewelle interessiert nicht, wer bei angenehmen 20 Grad am Nordseestrand sitzt und sich ein feines Lüftchen durch die Haare wehen lässt. So ist es uns ergangen im heurigen Sommerurlaub in Nordholland. Und ja, Radfahren ist eine super Form für Erkundungen der näheren Umgebung. Entschleunigt und doch bewegt lässt sich die vorbeiziehende Landschaft genießen. Und wer hat die radelnde Fortbewegungsart zur Meisterklasse erhoben? Eben. Die Niederländer*innen. Und so kann man sich in Nordholland auf ein gut ausgebautes und sicheres Radnetz sowie auf jede Menge Fahrradverleih-Geschäfte – Fietsverhuur – verlassen. Kinderfreundlich soll es auch noch zugehen, das wollten wir genau wissen … Glamping statt Camping Wir haben uns schließlich für einen Ferienpark (Vakantiepark Roompot Callasande) in der Nähe von Callantsoog an der westlichen Küste Nordhollands entschieden. Das erste Mal in unserem Leben als glampende Familie – Glamping ist Camping im Edelstil. In unserem Fall bedeutete das im Grunde eine voll ausgestattete „Blockhütte“ mit Zelt rundherum. Schon schön, aber für uns als „alte Campingfamilie“ natürlich ein bisschen ein Abstieg trotz Aufstieg. Denn so ganz ohne schweißtreibenden Aufbau und …

Von überschießenden Pollen und einem Kanalisations-Rendevouz

Letzte Woche war eine typische Chaos-Woche. Kulminiert ist das ganze dann im Versenken einer Kontaktlinse im Abflussrohr. Aber begonnen hat es schon viel früher. Und schuld daran war natürlich der März.Wieso das so ist? Weil März ein betrügerischer Monat ist. Einer der ganz fiesen Sorte. Findet ihr nicht auch? Er schenkt uns frische Lebensenergie und baut dann zig Hürden ein. Zum Beispiel so: Er gibt uns das Gefühl, dass es ach schon so fein warm ist, und dann ziehen wir uns viel zu kalt an und hängen da: mit Schnupfen oder Husten oder einer verkühlten Blase. Alles und am besten jetzt Doch noch viel schlimmer ist das unbändige Aufbruch-Gefühl, das er uns gibt. Jaja, jetzt können wir a l l e s machen und a l l e s schaffen, endlich die hundert Dinge angehen, die wir uns vorgenommen haben, das neue Hobby, die Gartenvorarbeiten, frische Arbeitsprojekte. Und nebenbei am besten alle treffen, die wir schon soooo lange nicht mehr gesehen haben. Wann waren wir eigentlich das letzte Mal gemeinsam in Schönbrunn oder auf einen …

Die Faszination von Wald und Baum – meine Buchtipps

In den Wald zu gehen ist immer eine gute Idee. Der Wald erdet, der Wald klärt, der Wald belebt. Der Wald hilft angeblich beim Gesundwerden und Gesundbleiben. Nicht erst seit wissenschaftlich dazu geforscht und „Waldbaden“ empfohlen wird. Aber was tun im Wald? Einem bestimmten Wanderweg folgen oder planlos drauf los stiefeln? Oder an einem schönen Baumplatz meditieren oder gar Bäume umarmen? Das ist wohl Typensache. Mit Kindern ist es jedoch empfehlenswert, sich kleine Projekte vorzunehmen. „Kommt, lasst uns Dinosaurierzähne ausgraben“, oder „wir wollen einen Baumpalast suchen,“ klingt einfach reizvoller als „Kommt, wir gehen in den Wald spazieren“. Auch nach Naturschätzen wie Blättern und Samen zu suchen, um damit zu basteln oder eine Naturausstellung zu gestalten, lieben fast alle Kinder. Wer in der Hinsicht eher ideenlos ist oder/und nach neuen Projekten für eine bessere Naturverbindung sucht, der findet eine Reihe guter und geschmackvoll gestalteter Bücher. Ich präsentiere ein paar unserer Favoriten. Auch ein illustriertes Kindersachbuch zu Bäumen reiht sich wunderbar ein. Wildnis und Naturerfahrung für Kinder An Naomi Walmsley und Dan Westalls Buch „Wald. Dein größtes …

Lockdownduft liegt in der Luft

Wenn wieder das Wort „Lockdown“ über unseren Köpfen schwirrt und das Herz längst erfasst hat, was die Zeitung erst Eckerl um Eckerl ausspuckt, dann leuchten bei mir die inneren Signallampen. Tatütata, tatütata. Und nicht nur bei mir, wenn ich in die nervösen Gesichter um mich herum blicke. Diese offenkundige Mischung aus Panik und Habacht-Haltung. Nach außen bin ich selbstverständlich ganz ruhig-kontrolliert, total gechillt. Pokerface eben. Schon allein der Kinder wegen. Am liebsten würde ich natürlich schreiend davon laufen, den nächsten Charterflug nach – wohin denn bitte?, überall Corona! – buchen und erst wieder kommen, wenn sich die Sachlage beruhigt hat. Geht natürlich nicht. Also kommt wieder mal Plan B zum Zug: das Beste draus machen. Feuer, Wein und Brot: Archaisch geht es zu Die Bierration ist aufgefüllt. Das mit dem Klopapiervorrat habe ich ehrlich noch nie verstanden. Jahreszeitenbedingt habe ich noch günstigen Rotwein und Zimtstangen geplündert. Weil vermutlich werden wir auch heuer wieder Punschstand im Garten mimen. Gott bin ich froh um unsere Feuerschale. Habe ich die schon erwähnt? Da kann man ins lodernde Feuer …

Graz – naturnah und wild erleben

Es war jetzt nicht so, dass uns nach intensiver Naturerfahrung in Maltatal-Kärnten und einem zweiwöchigen Campingplatzaufenthalt die Stadt abgegangen wäre. Aber irgendwie war die darauffolgende Woche in Graz-Maria Trost schon so etwas wie eine gestaffelte Rückkehr nach Wien. So eine Art schrittweise Akklimatisierung an den bevorstehenden Alltag. Immer noch sehr grün, viel Natur und weite Plätze, aber doch auch schon urban im guten Sinne: coole Cafes und Beisln, schicke Geschäfte sowie ein brauchbares Öffisystem. Bis vor kurzem kannte ich Graz tatsächlich nur aus irgendwelchen österreichischen Filmen und das, obwohl ich Österreicherin bin. Ich weiß, dass es dort den berühmten Uhrturm, die Murinsel und das wunderbar amorphe Kunsthaus gibt. Diese sehenswerten Ziele haben wir uns allerdings für später aufgehoben… Wespenangriff und Naturziele Wir sind stattdessen mehr oder weniger bewusst „mit der Kirche ums Dorf gefahren“, wie es so schön heißt. Also alles gesehen außer die klassischen Sehenswürdigkeiten, dabei aber auch viel erlebt. Schwerpunkt war, den Stadtschock zu mildern durch das Aufsuchen von stadtnahen Naturschwerpunkten. Wir besuchten den Grazer Hausberg Schöckl, die Lurgrotte in Semriach und genossen …

Wild, romantisch und so was von Österreich – das Maltatal

Saftige Almwiesen und Wasserfälle in Kärnten, beeindruckende Radfahrerlebnisse in Graz und jede Menge wilder Überraschungen. Das war unser Sommer 2021. Klingt wie aus einem Werbeprospekt? War es irgendwie auch. Wenn wir mal die erste Woche gähnenden Dauerregens am Campingplatz außer Acht lassen. Dagegen hat uns nur ein Thermenbesuch und der gnadenlose Optimismus unserer Kinder gerettet. Und dann kam sie, die Sonne und mit ihr eine Reihe bezaubernder Ausflüge und Neuentdeckungen. In diesem Blog entführe ich euch ins Kärntner Maltatal, im folgenden dann nach Graz. Vielleicht wird beides auch zu eurer Obsession;-) Wasserreiches Maltatal Maltatal heißt vor allem „wasserreich“. Als Teil des Nationalparks Hohe Tauern gibt es mehrere beeindruckende und tosende Wasserfälle zu bestaunen. Etwa die Malteiner Wasserspiele oder die Gössfälle. Dank ausgebauter Wege und Plattformen kommt man nah ran und es lohnt sich selbst, wenn man mit kleineren Kindern nur einen kleinen Teil der angezeigten Route macht. Auch „spielend“ lässt sich der Wasserreichtum erleben. Am Fuße des Fallbachs befindet sich nämlich ein gegen Eintritt benutzbarer Spielplatz. Freude macht die Floßüberquerung, ein großer Sandspielplatz, verschiedene Klettermöglichkeiten …