Year: 2021

Chaos-Bekenntnisse

Präambel. Chaos ist vielschichtig. Chaos hat aber immer mit Unordnung zu tun. Die Unordnung kann überall sein. Innen wie außen. Chaos fühlt sich nicht immer gleich an. Es kann sich lebendig anfühlen oder erdrückend. „Chaos“ eignet sich weder als Ziel noch als Methode und bringt doch viel hervor. Und auf einmal wird klar, warum Weltkrise und mein Kleiderschrank zusammenhängen. Überall herrscht Unordnung. heldinimchaos Das Chaos in der Welt. Klimakrise, Autoritäre Politik, Ungerechtigkeit sind einige seiner schwärzesten Namen. Es handelt sich um eine Form von heillosem Chaos. Dieses Chaos ist verrückt, zerstörerisch und tragischerweise langlebig. Was kann der Einzelne tun? Hilft der Gang der kleinen Schritte? Wer stellt die Lobby für die, die keine Stimme haben? Neben der Zivilgesellschaft sind hier die Politik und Großunternehmen am meisten in der Verantwortung zu handeln. Das Chaos im Abstellraum. Die Werkzeugkiste gehört endlich einmal wieder sortiert und warum, verflucht noch einmal, ist das Bücherregal schon wieder bis oben zugestopft? Von was trenne ich mich leicht, von was nicht und warum, herrjemine, muss ich das entscheiden? Wer führt die Sachen …

Kinderbücher shoppen in der Wiener Innenstadt

Also wenn ich so richtig Zeit habe oder sie mir einfach nehme (denn war hat sie schon die Zeit?), dann fahre ich gerne in die Wiener Innenstadt zum Bücher shoppen. Hin und wieder allein, meist nehme ich eines meiner Kinder mit. So eine Art Mutter-Kind-Ausflug mit integrierter Zeitreise. Denn wo anders ließe sich das Flair früherer Tage mehr erfahren als in den Hintergassen des Stephansplatzes? Und dann erst diese entzückenden Buchhandlungen abseits des Mainstreams mit Harry Potter Feeling – Stichwort Winkelgasse!! Das ist Flanierschopping de luxe. Auf zum Flaniershoppen Erst kürzlich hat uns wieder die Reiselust gepackt. Mit ausreichend (Geld-)Talern versehen sind wir vom äußersten westlichsten Bezirks Wiens in die Wiener Innenstadt aufgebrochen, besuchten Buchhandlungen und Kaffeehäuser gleichermaßen. Früher als unser Sohn noch kleiner war, galt bereits die U-Bahnfahrt zum Stephansdom – unserem fixen Starpunkt – als Highlight schlechthin … Inzwischen interessiert ihn mehr die Höhe des Domturms und das geschäftige Treiben auf den Gehsteigen mehr denn die Pferdekutschen daneben. Doch die gemeinsame Zeit beim Flaniershoppen erleben wir immer noch als kleiner Alltagsluxus. Welche Buchhandlungen …

Die Bienen- und Feuerwanzenlobby ist unterwegs

Im Garten muss ein Bienenstock her, da ist sich mein Sohn ganz sicher. Denn „Bienen sind so lieb. Sie sind meine Freunde.“ Also doch kein Golden Retriever. Puh. Glück gehabt. Denn das hieße Gassi gehen und sehr vermutlich mehr für uns als für die Kinder. Weil den Einseifungstrick, „keine Sorge, das mache dann schon alles ich und gaanz alleine“, den kennen wir schon. Der hat bereits in unserer Kindheit Populationen sich-ums-Haustier-kümmernder Eltern hervorgebracht, während die Young Generation sich urplötzlich um wichtigere Dinge kümmern musste, wie die erste Liebe, das erste Moped oder die angesagteste Disco (heute Club;-). Die beliebte Biene Aber warum gerade Bienen? Sind jetzt nicht unmittelbar die kuscheligsten Haustiere, wage ich mal zu behaupten. Laut unserem Volksschulkind wären wir dann allerdings stets mit Honig versorgt (einer unserer Lieblingsfrühstücksaufstriche) und wir würden auch noch etwas Gutes für die Umwelt tun. Denn dass die Natur auf deutlich mehr Bienen angewiesen als derzeit noch leben, hat sich angeblich schon bis zu den jüngsten Gesellschaftsmitgliedern rumgesprochen. Kein Wunder. Die Bienenlobby ist auffallend groß. Selbst große Supermarktketten heften …

Zucchinikuchen

Dieser Lieblingskuchen eignet sich ganz wunderbar für fast jede Jahreszeit, solange es Zucchini gibt und sobald die ersten neuen bereits wieder im/am Markt zu finden sind. Denn im Frühjahr und Sommer ist er ein feiner und unkomplizierter Begleiter bei Picknick und am Kuchenbuffet. Im Herbst macht er einem/einer durch seine feine Zimtnote (die dann gerne etwas verstärkt werden kann) warm ums Herz. Schön saftig und obwohl – mit Betonung auf „obwohl“ – Zucchini drin sind, ist er bei Kindern sehr beliebt. Die gehobelten Zucchini stechen nämlich nicht hervor, sondern geben dem Kuchen einen saftigen Touch. Unser Kenner: „Mama, man merkt eigentlich zum Glück gar nichts von den Zucchini.“ Immerhin eine mittelgroße des grünen Kürbisgewächses steckt in der angeführten Kuchenmenge. Zutaten Hinweis: Praktischer Tassenkuchen. Ich verwende beim Mehl halbe Menge Vollkorn-Mehl. Zuckerreduktion ist möglich, wer den Kuchen etwas weniger süß mag. Aber Achtung, nicht untertreiben.;-) Follow my blog with Bloglovin

Demokratie geht einfacher als gedacht

2021 rufe ich als das Jahr der Demokratie aus. War so echt nicht geplant. Aber ihr wisst eh, unverhofft kommt oft. Da ist alles auf Rückzug, Vereinzelung, Meidung sozialer Kontakte angelegt (denn eingehalten wird es angeblich ja eh nicht mehr ganz so, siehe Datenauswertung mithilfe der Tracking-App) und dann komm ich daher und mache Stimmung für mehr Gemeinschaftlichkeit, für den Blick über den eigenen Tellerrand und die bewusste Teilnahme an demokratiefördernden Aktionen!!? So richtig Antitrend also. Was soll das bitte? Ignoriere ich die aktuelle Krise? Habe ich etwa zu viel Zeit? Das habe ich mich nämlich tatsächlich auch schon selbst gefragt … Frühlingserwachen aus der Isolierung Aber nein, nein, und nochmals nein. So ist es nicht. Mich strauchelt es genauso wie alle anderen. Ich bin müde und will endlich mehr Sonne am Himmel (wegen der Stimmung) und Licht am Horizont (wegen der Zukunft). Aber so paradox es klingen mag: eben, weil ich gefühlt wenig Zeit habe und weil ich keine Zukunft in der dauerhaften Isolierung sehe, ist in mir der Ruf nach mehr Gemeinschaft, mehr …

Kinderbücher zum Lachen

Nein, kein Witz. Es gibt Kinderbücher, die sind so komisch, da „zerkugelt“ es dich, wenn du sie liest. Wir besitzen ein paar solcher Lieblingsbücher. Die Geschichten darin, die ulkigen Illustrationen, bewusst gesetzter Nonsens sowie jede Menge Überraschungseffekte schenken das, wovon man nie genug bekommen kann: große gemeinsame Lachmomente! Für diese Art von Büchern gibt es zudem (so gut wie) keine Altersgrenze, weder nach unten noch nach oben. Ich lese solche Bücher daher auch gerne mit altersgemischten Kindergruppen. Das eine Kind versteht einen Witz, das andere entdeckt ein überraschendes Element in den gezeichneten Bildern, wiederum ein anderes wird vom schelmisch-leuchtenden Gesicht der Vorleserin bzw. des Vorlesers zum Schmunzeln angesteckt. Hahn in Not: Heiteres Roadmovie auf zwei und vier Beinen Zur alljährlichen Eiersuche passt die tierische Geschichte „Hahn in Not“. Sie ist irgendwo zwischen Detektivgeschichte, Roadmovie – das Tempo nimmt rasant zu – und den Eigenheiten einer Dorfgemeinschaft angesiedelt. Misstrauisch-besserwisserisch und doch auch liebenswürdig hilfsbereit erweisen sich die Dorfbewohner*innen, in deren Zentrum ein völlig übermüdeter, arbeitsunfähiger Hahn steht. Klamaukartige Szenen und witzige Wortgefechte bestimmen das Buch. „Dieser …

Schulschranken auf – wir kommen!

Also wirklich. Es gibt Tage so wie gestern, da könnt ich heulen, weil eine Hiobsbotschaft die nächste jagt. Schon Tage davor wird gemunkelt und gemauschelt, dass wieder ein härterer Lockdown kommt, vermutlich eine Schulschließung, vielleicht auch für die Volksschüler*innen, eventuell noch ein Reiseverbot zwischen den Bundesländern?! Aber erst, wenn der Elternbrief der Schuldirektion über Schoolfox, unser digitales Mitteilungsheft, eingeht, dann ist es gewiss und unumstößlich. Die Schule bleibt nach Ostern zu. Sobald der violette Fuchs der Schulapp blinkt, zucke ich inzwischen immer schon nervös auf. Weil dann gibt es kein Zurück mehr, dann sinkt die Hoffnung auf Null, dass das alles nur (wieder) ein böser Traum ist, aus dem ich bestimmt schnell erwache. Bringen Sie ihr Kind nicht in die Schule Und dann steht es da. Schwarz auf Weiß. Bitte bringen Sie das Kind zur Betreuung nur in die Schule, wenn Sie arbeiten gehen müssen. Bamm. Obwohl wir alles richtig gemacht haben, obwohl die Kinder dreimal die Woche Nase bohren und jeden Tag Maske tragen. Es wird auf Distance Learning umgestellt. Bamm. Obwohl schon viele …

Fröhliches Mädchen will Schneeflocken fangen

Gefühle-Tagebuch für Kinder

„Mama, ich mag dieses neue Buch, dieses Gefühle-Buch sogar sehr.“ Meint mein Volksschulkind. Interessant. Ich nämlich auch. Ich weiß nur nicht, was ich lieber mag, das Ziel des Buches, den Zugang von Kindern zu ihren Gefühlen zu stärken oder die exklusive und schöne Mama-Sohn-Zeit, wenn wir das Buch „Das gute Gefühl“ allabendlich zur Hand nehmen. Hmm … Oder sind es einfach die verschiedenen wohligen Erinnerungen, die beim nochmaligen Teilen schöner Erlebnisse hochkommen? Da sind nicht selten ein paar Überraschungseffekte dabei, ich staune, was alles aus Kindersicht als „schön“ wahrgenommen wird und wie viele Gefühle tagtäglich im Spiel sind. Jedes Gefühl hilft weiter Seit exakt einer Woche, wir sind bei Tag 7, füllen wir nun das Gefühle-Tagebuch aus. Den Tipp dazu haben wir von einer Freundin erhalten. Sie hat gute Erfahrungen mit diesem mit ihrer Tochter gemacht, die ansonsten nicht sehr mitteilsam ist. Das kann ich für meinen Sohn zwar nicht unbedingt behaupten, aber irgendwie ist der Zugang zu Gefühlen und mehr noch das Mitteilen dieser wirklich keine so einfache Sache. Was war das noch mal? …

Kinder betrachten eine Straßenbaustelle

Schulbeginn der soundsovielte

Es war nicht zu übersehen. Diese Erleichterung in den Gesichtern der Eltern am ersten Schultag nach vielen Wochen der lockdownbedingten Schulabstinenz ihrer Kinderleins. Es wurde gescherzelt, es wurde gelacht, es wurden Pläne geschmiedet. Die Kinder wiederum mussten noch einmal eine ordentliche Portion Aufregung aushalten, so lange nicht mehr die Klassenkamerad*innen gesehen zu haben und dann gleich auch noch den ersten Covid-Selbsttest in der Schule durchführen. Aus erster Quelle weiß ich, dass der „butzibabyeinfach“ war. Normal geht ganz einfach Am darauffolgenden Tag haben bereits die ersten Eltern wieder geraunzt, so von wegen früh aufstehen müssen und weil es auch wieder so kalt ist und das hat mich dann so richtig fröhlich gestimmt. Also nicht, dass ich jetzt schadenfroh wäre, nein, nein. Ich bin nur fröhlich, weil wieder alles im grünen Bereich ist. Es wird wieder über Wetter und Wecker gesudert. So wie immer. Ihr braucht’s nur brav warten, dann kommt bestimmt auch das Lehrer*innenbashing zurück. Spätestens dann wissen wir, dass Corona uns nicht mehr länger im Griff hat. Ich glaub, ich bleib dann beim Huldigungsmodus. Bin …

Schreibtisch mit Aussicht Portrait Christine lesend

Schreibtisch mit Aussicht

Zu meinem Geburtstag Anfang des Jahres – genaugenommen am wirklich allerersten Tag des Jahres, zu Neujahr – hat mir mein Mann ein Buch geschenkt. Jetzt denkt vielleicht so manche/r „Gähn und Schnarchnase“, aber nicht, wer meinen Mann kennt. Jedes Buch aus seiner Hand ist eine Liebeserklärung an den oder die Beschenkte/n. Was mich anbelangt hat er zudem Humor bewiesen, denn es trägt den sinnigen Titel „Schreibtisch mit Aussicht“ und wer meinen Schreibtisch kennt, weiß, dass dieser auf eine Wand zeigt. Und die ist noch dazu in einem grässlichen Grün gestrichen. (Gut, die Farbe habe ich selbst zu verantworten, aber das ist wieder eine andere Geschichte.) „Stimmt’s Schatz?“ Das Buch ist auch inhaltlich definitiv eine in einen Buchdeckel eingeschweißte Liebeserklärung, nämlich an alle schreibenden Frauen und so wohl indirekt auch an mich als Verfasserin von Bloggingtexten. Weil das Buch und mein Mann mir damit wohl sagen wollen, dass ich mich nicht unterkriegen lassen soll, dass ich weiterschreiben soll, was auch die Widerfahrnisse sind, die mir im Alltag so begegnen. Weil andere das auch schon erlebt haben, …