Gemeinwohl
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Klimastreik ist Fixtermin

Kommt es nur mir so vor oder ist es so? Die Zeiten werden irgendwie politischer. Es wird wieder mehr um Themen gestritten und diskutiert, den Menschen sind die klimatischen Veränderungen, seit sie diese am eigenen Leibe spüren, auch nicht mehr so wirklich egal. Und Covid lässt auch keine*n kalt.

Junge Leute und steigendes Politbewusstsein

Sogar junge Leute informieren sich im Detail über Impfungen und entscheiden sich für diese, selbst wenn ihre Eltern das anders sehen. Also mich hättest du mit 17 sowieso alles impfen können, insbesondere mein politleeres Gehirn, ganz ehrlich. Maximal der angesagte Typ aus der Klasse über mir hätte mich noch aus irgendeiner Politlethargie rausholen können. Aber ich musste ja auch nicht. Für die faden Verantwortungsdinge waren die Erwachsenen da und für uns Jungen die Partys, die Schule und das Vereinshaus. Naja, die Spaß-Dinge für Jugendliche gingen letztes Jahr und auch das Jahr davor ja ziemlich flöten…

Politische Einsatzgebiete noch und nöcher

So und jetzt komme ich in den Gewissenskonflikt. Unterstütze ich die Aktionen gegen die Bildungsbeschneidungen der Stadt Wien aktiver noch als bisher? Und sollte ich am Wochenende an der Kidical Mass („Wir radeln für eine radfreundliche und kinderfreundliche Stadt“) mitradeln oder doch auf dem Südwindfest als Solidaritätsbekundung vorbeischauen? Beides findet am 18. und 19. September statt!! Oder nehme ich mit meiner Familie bald am weltweiten Klimastreik am Wochenende drauf teil? Ich bin überfordert. Too much. Und ich verstehe inzwischen, warum es „hauptamtliche“ Demonstrant*innen und Aktionist*innen gibt. Man sollte echt Arbeits-Freistellungen für die Teilnahme an mindestens 4 Demos pro Jahr erhalten. Hat das schon mal wer gefordert?!

Erholung ist wichtig

Gemeinsame Erholungszeit ist überhaupt und aktuell aber auch voll wichtig. Einfach mal ein Wochenende nix tun. Weil Schulstart eben. Und weil das Coronajahr bzw. die Coronajahre nach wie vor ihren (Familien-)Tribut zahlen und das ist jetzt kein Wichtigmachergedöns. Die Kinder spüren schon auch den Druck von uns Eltern. Gewöhnlich arbeitet man den Terminen hinterher und Arbeitspakete vor, aber seit Corona arbeitet man auch noch ständig um. Von face-to-face auf online oder doch wieder hybrid? Echt mistig das. Und ja, ich albträume wieder von Klassenschließungen … ich kann nichts dagegen tun. Buhuu.

Ich träume

Ich träume aber auch davon, dass eine autofreie Stadt möglich wird, dass die Abgase ab und die Begegnungsräume zunehmen. Die ersten Wochen des ersten Lockdowns haben nämlich gezeigt: Eine quasi autofreie Hütteldorferstraße in Wien ist möglich! So viel hätten wir gar nicht demonstrieren können, dass wir das mal erleben dürfen. Rehe, die sich im angrenzenden Wienerwald auf einmal weiter runter wagten… Und der fehlende Flugzeuglärm, diese neue Ruhe. Die Wertschätzung der Natur stieg ganz auf natürliche Weise. Spazieren gehen wurde gar zum neuen Volkssport. Und manche kamen überhaupt seit langem zum ersten Mal in richtig guten Kontakt mit der Natur, und nicht selten auch mit sich selbst!!! Weil auch das Hamsterrad wegfiel. Viele schwärmen heute noch.

Der große Coup wäre dann mal gefragt

Ich will die erste Lockdownzeit bestimmt nicht schönreden. Wir waren auch unsicher, viele waren auf einmal isoliert und einsam und manche Wohnungen nach kurzer Zeit gefühlt zu eng. Aber es war experimentell besehen die interessanteste Zeit. Es zeigte, es ginge, wenn man wollte. Drum darf es auch nicht wundern, dass wir nun wollen, was eben ginge. Das „Klimaexperiment“ darf nun gerne von der Pilotphase in die Umsetzungsphase überführt werden. Die Regierungen sind nun gefragt. Against Climate Change!

Klima schützen mit und für Kinder

Wir werden daher fix am Weltweiten Klimastreik am 24. September teilnehmen. Es ist sozusagen ein familiärer Muss-Termin. Selbst mein 7-jähriger Sohn hat kürzlich festgestellt, dass er vielleicht das erleben muss, dass es die Erde auf einmal nicht mehr gibt. Schluck, das aus dem Kindermund zu hören war doch noch mal was anderes als die Durchhalteparolen irgendwelcher Klimaschützer*innen. Bei den anderen dringlichen Initiativen „müssen wir noch schauen“, weil „einfach mal nix tun und mit der Familie abhängen und uns erholen brauchen wir auch sehr“. Vielleicht wollen sich ja die „Älteren“ nun etwas re-solidarisieren?? Gelegenheiten gibt es genug.;-) Schönes Wochenende euch allen!

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